Kopie einer Archivakte, Seite 1, zu Chiffriertechniken, mit denen Herbert Wehner in den 1930er und 1940er Jahren arbeitete.
Heinrich Breloer über das Dokudrama WEHNER – DIE UNERZÄHLTE GESCHICHTE, Teil 2: HOTEL LUX:
„Ruth von Mayenburg hat mit mir in den Archiven die schreckliche Wahrheit in den Akten nachgelesen – auch über Wehner, der sich an der Denunziation der Genossen beteiligt hatte. So waren am Ende, durch Haft und Folter erpresst, Opfer zugleich Täter. Spitzenfunktionäre, die den Terror überlebten, wie Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck, Tito, Dimitroff, Ho Tschi Minh oder Tschou En-lai, machten nach dem Krieg in der DDR, in den europäischen Satellitenstaaten und weltweit politische Karriere. Über das große Morden senkten sie den Vorhang des Schweigens. Herbert Wehner, der sich von der KPD losgesagt hatte, wurde schließlich Fraktionsvorsitzender der SPD und Minister im Kabinett von Willy Brandt. Das zentrale Geschehen, das der Film auf den Fluren und in den Zimmern der Menschenfalle Hotel Lux erzählt, ist der Zusammenbruch der Solidarität unter der Führungsschicht. Wo einer dem anderen ein Bruder sein wollte, musste einer der Wolf des anderen werden.“
(Quelle: Korrespondenz mit Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Januar 2012)
Quelle: Sammlung Heinrich Breloer, Deutsche Kinemathek