Zuschauerpost

Eine Geschlossene Gesellschaft

  • Leserbrief vom 31.1.1988, Seite 1, an Heinrich Breloer, anlässlich der Ausstrahlung von EINE GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT. Der Ort des Absenders wurde unkenntlich gemacht.

    Transkription: „[…] / Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Breloer! / Zwar bin ich mir nicht sicher, ob Sie sich noch / meiner Existenz erinnern, aber nachdem ich Ihren / zweiteiligen Film über das Gymnasium Canisianum / gesehen habe, möchte ich Ihnen doch einige Zeilen / senden, da es Sie doch sicher interessieren wird, / welche Wirkung der Film auf die Zuschauer und / die Betroffenen hat. Ich war übrigens von 1955- / 1959 in Lüdinghausen. / Als Pädagoge will ich mit dem Lobenswerten / beginnen. Ihr Film hat mich sehr stark / beeindruckt, denn die Atmosphäre der fünfziger / Jahre unter Konrad Adenauer, Pius XII und Dr. / Hürfeld haben Sie mit Ihrem Team einfach meister- / haft eingefangen. Sie haben sicherlich ein be- / deutendes Dokument der Zeitgeschichte geschaffen, / denn all das, was wir als “Canisianer” erlebten, / wäre sonst wohl endgültig verweht. / Zur Kritik möchte ich eigentlich nur sagen, / daß mir die Gestalt des Dr. Hürfeld ein / wenig zu intellektuell angelegt war. Ich sehe / in ihm eigentlich einen trotz seiner Schwächen / im Grunde gütigen Priester.”

  • Leserbrief vom 31.1.1988, Seite 2, an Heinrich Breloer, anlässlich der Ausstrahlung von EINE GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT. Der Brief ist im Produktionsarchiv von Heinrich Breloer nicht vollständig überliefert.

    Transkription: „Meines Wissens wurde im Geschichtsunterricht / auch nicht die Unrechtsherrschaft der National- / sozialisten ausgespart, denn als ehemaliger / Häftling des KZ Dachau war er doch wohl / eine lebende Geschichtsquelle. Sehr gut wurde / übrigens im Filme die Rolle der Tanta Anna getroffen. / Ansonsten habe ich mich in dem Film sehr über / das Wiedersehen mit alten Bekannte gefreut, / wie mit Herrn Bösing, H. Bühner, Siegfried / Hörner usw. Es ist schon merkwürdig, wenn / man S. Hörner als Schüler aus Aachen kommend / in Erinnerung hat, und ihn dann plötzlich / im Film als einen würdigen, leicht ergrauten / Oberstudienrat sieht. Auch an dem Fall Kadura / erinnere ich mich genau! Sie haben wirklich / sehr sorgfältig recherchiert. Ist H. Bühner / eigentlich auch Lehrer geworden? Der arme […] / Was Sie betrifft, lieber Herr Dr. Breloer, / so sehe ich noch immer einen dunkelhaarigen / Jungen, der sich eifrig in dem ‘Schulzoo’ / im Park von Schloß Westerholt betätigte, / oder irre ich mich da? / Weshalb waren wir damals in Lüdinghausen / wohl zumeist Einzelkämpfer? […]”