Notizen zur Sammlung und dieser Publikation

Editorische Notiz

Franziska Latell, Berlin, Februar 2012

Die Sammlung

Seit 2011 befindet sich das Produktionsarchiv von Heinrich Breloer in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Diese private Sammlung besteht aus über 130 Kisten mit Produktionsunterlagen, Korrespondenzen, Verträgen, Grafiken, Zeichnungen, Transkriptionen von Interviews, Drehbüchern und Storyboards, 3D-Objekten, Plakaten, Fotografien, Presseausschnitten und Bewegtbilddokumenten in Form von VHS-Arbeitskopien. Alle Materialien sind nach den Titeln seiner Filme, in der chronologischen Reihenfolge ihres Entstehens sortiert und aufbewahrt. Anhand dieser Dokumente lassen sich die Arbeitsschritte innerhalb der Produktionsphasen zu einzelnen Werken detailgenau rekonstruieren.

Vor der Übernahme der Sammlung durch die Deutsche Kinemathek lagerten die Materialien in nicht klimatisierten Räumen. Aufgrund von Feuchtigkeit sind zahlreiche Schriftgutarchivalien von Schimmel befallen, Dokumente sind leicht verklebt und weisen durch Gebrauch teilweise mechanische Schäden auf, einzelne Fotografien sind gerissen und zerkratzt. Die vollständige Sammlung wird zurzeit konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. Erst nach dieser Bearbeitung wird ihre weiterführende Erschließung möglich sein, werden weitere Materialien digitalisiert und online zugänglich gemacht werden können.

Dokumente online

Zu über einem Viertel aller Produktionen von Heinrich Breloer sind Dokumente online einsehbar. Dazu gehören so bekannte Titel wie DAS BEIL VON WANDSBEK, WEHNER – DIE UNERZÄHLTE GESCHICHTE, TODESSPIEL und SPEER UND ER genauso wie eher peripher wahrgenommene Produktionen wie FERNSEHAUGE, MEIN LEBEN WAR AUCH KEIN SPASS – GESCHICHTEN UND ROLLEN DER INGE MEYSEL. Nach der Restaurierung werden weitere Materialien online zur Verfügung gestellt.

Aus rechtlichen Gründen mussten einzelne Dokumente digital bearbeitet werden, sodass Namen, Adressen und Telefonnummern unkenntlich bleiben.

Alle Dokumente sind kommentiert und beschrieben. Zu einigen Dokumenten existieren Audiokommentare von Heinrich Breloer. Diese entstanden im Rahmen von Interviews, die Peter Paul Kubitz und Franziska Latell mit Heinrich Breloer 2011 geführt haben. Aus rechtlichen Gründen werden diese Audiofiles erst im Sommer 2012 online zur Verfügung stehen.

Zu einzelnen handschriftlichen Dokumenten können Transkriptionen online eingesehen werden. Weitere Transkriptionen werden folgen.

Die editorischen Regeln für die Transkriptionen sind:

Zeilenumbrüche des Originaltextes sind in der Transkription durch einen Schrägstrich wiedergegeben. Transkriptionen und Zitate wurden stets vorsichtig an die neue Rechtschreibung angeglichen. Durchgestrichene Wörter im Originaltext sind in der Transkription durch [Wort] gekennzeichnet. Nicht lesbare Stellen sind durch [?] markiert. Abgekürzte Wörter des Originaltextes sind in der Transkription durch [erweiterung] ergänzt und ausgeschrieben, Auslassungen durch […] angezeigt.

Mediathek

In der Mediathek dieser Seite sind aktuell (auf ausdrücklichen Wunsch von Heinrich Breloer) das Dokudrama WEHNER – DIE UNERZÄHLTE GESCHICHTE, Teil 2: HOTEL LUX und 7 Folgen der Reihe MEINE BILDERGESCHICHTE online in voller Länge zu sehen.

Diese Produktionen entstanden zu einem Zeitpunkt, an dem die Internetauswertung solcher Werke noch nicht existierte und entsprechend vertraglich nicht definiert wurde. Für diese Form der Fremdauswertung sieht das Deutsche Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) vor, dass alle Miturheber („Hauptregisseur, Urheber des Drehbuchs, Urheber der Dialoge, Komponist der für das betreffende Filmwerk komponierten Musik“ [UrhG, § 65, Miturheber, Filmwerke, Absatz 2]), alle darüber hinaus am Film Mitwirkenden sowie alle damaligen Lizenzengeber von Fremdmaterialien (Archivfilme u.a.) ihre Einwilligung zu dieser Auswertung geben. Im Fall von WEHNER – DIE UNERZÄHLTE GESCHICHTE, Teil 2: HOTEL LUX konnten über 80 Lizenznehmer ermittelt werden: Darsteller und Komparsen ebenso wie die Erben bereits verstorbener Lizenzgeber von im Film verwendeten Archivfotografien. An dieser Stelle sei allen Lizenzgebern für die großzügige Unterstützung dieses Vorhabens gedankt.

Zur Filmografie

Bei der hier online einsehbaren Filmografie handelt es sich um die erste vollständige filmografische Erfassung aller bisher entstandenen filmischen Werke von Heinrich Breloer (Hörfunkbeiträge sind hier nicht berücksichtigt). Die Daten zur Erstellung dieser Filmografie wurden durch eine Analyse der in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern überlieferten digitalen Fassungen der einzelnen Filme gewonnen. Als Quellen hinzugezogen wurden zudem Informationen aus den Datenbanken der beteiligten Fernsehsender und Kooperationspartner sowie Dokumente aus der Sammlung Heinrich Breloers. Für seine Beratung bei der Erarbeitung dieser Filmografie sei Heinrich Breloer gedankt.

Die Kategorien in der Filmografie stehen für die folgenden Angaben und sind nach dem folgenden System erstellt:

Inhalt
Angabe zum filmischen Inhalt

Inhalt: Details
Kommentierende Kurztexte von Heinrich Breloer, die er anlässlich der Erarbeitung dieser Filmografie zur Verfügung stellte oder produzierte. In seltenen Fällen bauen diese Kommentare auf bereits veröffentlichten Texten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auf. Zudem befinden sich hier Texte von Heinrich Breloer, zitiert aus bereits veröffentlichten Publikationen.

Jahr
Angabe des Erstausstrahlungsjahrs

Erstausstrahlung
Angabe zum Land, Fernsehsender und Datum der Erstausstrahlung sind hier benannt. Je nachdem, ob eine Produktion vor 1989 oder danach erstmals ausgestrahlt wurde, ist als Land jeweils BRD oder Deutschland angegeben.

Produktion
Angabe der verantwortlichen Produzenten und Fernsehsender

Koproduktion
Angabe der Fernsehsender, die in den benannten Quellen als Koproduzenten aufgeführt sind

Regie, Drehbuch, Kamera, Kamera Dokumentation, Schnitt, Ton, Musik, Redaktion
Angabe der Vor- und Nachnamen der Verantwortlichen für die entsprechenden Bereiche. Bei der Nennung mehrerer Personen erfolgt die Reihenfolge entsprechend der Angaben im Vor- oder Abspann des Films. Sind die Personen im Vor- und Abspann nicht genannt, erfolgt eine alphabetische Nennung der Namen, ermittelt aus den oben angeführten Quellen.

Darsteller
Hier sind die Vor- und Nachnamen der Schauspieler aufgeführt, die in dem jeweiligen Werk (und in der entsprechenden Folge oder Serie) mitwirken. Bei der Nennung mehrerer Personen erfolgt die Reihenfolge entsprechend des Vor- oder Abspanns im Film. Sind die Personen im Vor- und Abspann nicht genannt, erfolgt eine alphabetische Nennung der Namen, die aus den oben angeführten Quellen ermittelt wurden. Der Rollenname des Darstellers ist jeweils in Klammern angegeben. Nicht immer konnte der Name einer Figur ermittelt werden. In diesen Fällen entfällt die Angabe.

Mitwirkende
Angabe aller von Heinrich Breloer interviewten Personen. Interviewte, die Breloer nicht selbst befragt hat und die somit als Fremd- und Archivmaterial in den Film eingeschnitten wurden, sind nicht benannt. Mitwirkende sind in den Vor- und Abspännen in der Regel nicht angegeben, weshalb die Angabe zu ihnen anhand von Einblendungen im Film oder durch die Nennung der Personen durch einen Sprecher erfolgt. Nicht immer sind dabei im Film die Nachnamen angegeben. Die Berufsbezeichnung oder Funktion von Mitwirkenden ist in Klammern vermerkt und entspricht den Angaben durch den Sprecher oder den Einblendungen im Film. In Einzelfällen wurde die Funktion der Personen im Film nicht benannt und entsprechend nachgetragen. Einzelne Berufs- und Funktionsbezeichnungen wurden nicht übernommen.

Sprecher
Angabe des Vor- und Nachnamens des Sprechers

Genre
Angabe zum Film- und/oder Fernsehgenre

Format
Angabe des Speicher- und Produktionsmediums; Unterschieden werden die Formate 16mm, 35mm und Video.

Länge
Angabe der Länge in Minuten des Films oder der entsprechenden Folge. Ab der jeweils 31. Sekunde wird auf die volle Minute aufgerundet.

Auszeichnungen
Angabe der gewonnenen Preise

Alle in der Filmografie aufgeführten Produktionen können in einer von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern zur Verfügung gestellten digitalen Fassung in der Programmgalerie der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen eingesehen werden. Die Vorlagen für diese digitalen Kopien, die vornehmlich analog vorliegenden Sendebänder, befinden sich in den Archiven der Fernsehsender.

Bibliografie

Eine Auswahl von Büchern, Aufsätzen in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, die Heinrich Breloer publiziert hat, sowie Literatur über seine Arbeit und das Dokudrama sind in der Bibliografie aufgeführt. Den Schwerpunkt bildet deutschsprachige Literatur. Ein Großteil der in der Bibliografie zusammengetragenen Literatur sowie eine umfangreiche Sammlung von Rezensionen sind in der Bibliothek der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen einseh- oder ausleihbar.